GUSTAV DEUTSCH

KüNSTLERISCHE FORSCHUNGEN

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GUSTAV DEUTSCH

KüNSTLERISCHE FORSCHUNGEN

Eisendorf - Lebensspuren

An der Grenze zwischen Österreich und Tschechien, mitten im so genannten "Niemandsland" liegt das verlassene und verfallene Dorf Pohori na Šumave. Auf Einladung der Fabrikanten zogen im August 1993 fünfundzwanzig tschechische, deutsche und österreichische KünstlerInnen und SozialwissenschaftlerInnen und ein ehemaliger Dorfbewohner zur gemeinsamen Untersuchung von Lebensstrategien in dieses Geisterdorf ein. Zehn Tage lang lebten die TeilnehmerInnen in Zelten und arbeiteten an persönlichen Manifestationen zum Thema "Die Zukunft im Handgepäck - Überleben im Niemandsland". Das Gepäck und Material für die künstlerische oder wissenschaftliche Arbeit ist auf ein Höchstgewicht 30 kg beschränkt. Fragmente der Arbeiten wurden in überdimensionalen Metallkoffern archiviert. Eine Anlehnung an die Geschichte. Die Menschen, die aus dem Dorf 1945 vertrieben wurden, durften nur einen Koffer bzw. 30 Kilogramm Handgepäck mitnehmen. Im Sommer 2004 übergeben "Die Fabrikanten" den TeilnehmerInnen die seit 1993 archivierten Koffer, die zum Abschluss des Projektes wieder geöffnet wurden.
Der 2004 entstandene Kurzfilm "Verwehte Grenzen" dokumentiert das Projekt.

Lebensspuren

Wenn die Menschen einen Raum, ein Haus, ein Dorf verlassen, zieht die Natur ein.

Vierzehn Tage in einen Raum, auf der Suche nach Spuren von Tieren und Pflanzen.

Kadaver, Knochen, Federn, Exkremente, Blätter, Blüten, Samen.........

Ordnen heißt Eingreifen. Kultur versus Natur. Zivilisation und Wildnis.

Ein transportabler Medizinkoffer als Ergebnis.