Stefan Grissemann
Die Liaison zwischen Kino und Museumsraum produziert gegenwärtig auch in Österreich wundersame Bilder. Nicht nur Martin Arnold denkt (in seiner „Deanimated"-Schau in der Kunsthalle) über das Wesen des Filmischen nach, auch ein anderer hiesiger Kino-Manipulator tut dies nun in musealen Zusammenhängen. Gustav Deutschs work in progress „Film ist.", eine Arbeit aus gefundenem Material (des frühen Kinos und des wissenschaftlichen Films), tritt in immer neuen Konfigurationen auf. Den Hauptraum der „Film ist."-Ausstellung im Künstlerhaus dominiert eine Art bewegtes Panoramabild: auf acht Leinwänden läuft eine 53-minütige Bilderschleife ab gegen die Eisensteins Attraktionsmontage-Kino wie eine simple Vorstudie aussieht.